Gerne weisen wir auf die Tool-Box „Leben in einer demenzsensiblen Gemeinde gestalten“ hin, die der AG Demenz entwickelt. Neben dem Bistum Limburg gehören das Bistum Mainz sowie die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) zu der ökumenischen Arbeitsgemeinschaft. Auch Die Bildungsakademie ist inzwischen Teil dieser AG.
Menschen mit Demenz in das Leben einbeziehen: Die Tool-Box „Leben in einer demenzsensiblen Gemeinde gestalten“ gibt Pfarreien, Vereinen und engagierten Einzelpersonen einen kreativen Werkzeugkoffer voller Ideen und Inspirationen an die Hand, um das Thema Demenz in den Alltag und das Gemeindeleben zu integrieren.
Die Tool-Box besteht aus einem Begleitheft und einem Kartenset mit 20 Themenkarten zu verschiedenen Themenbereichen und bietet praktische Anregungen, kreative Veranstaltungsideen und viele weitere Ansätze, um eine inklusive und demenzsensible Umgebung zu fördern.
Die Tool-Box richtet sich an Pfarreien, Kirchengemeinden, pastorale und nachbarschaftliche Räume sowie Einrichtungen, Organisationen und Verbände, die gemeinsam an einer demenzfreundlichen Gesellschaft arbeiten wollen. Auch Ehrenamtliche, Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, Angehörige sowie Interessierte können die Box per Mail an demenz@bistumlimburg.de bestellen. Die Kosten betragen 10 Euro zuzüglich Versandkosten. Weitere Informationen zur Tool-Box gibt es online unter https://lebensalter.bistumlimburg.de/beitrag/ein-werkzeugkasten-fuer-mehr-miteinander-1/
Auch in 2025 bieten wir wieder unsere Qualifizierung in Frankfurt an
Termine:
Modul I: 21. - 22.03.2025
Modul II: 25. - 26.04.2025
Modul III: 16.05.2025
Seminarzeiten jeweils 09.00 - 17.00 Uhr
Ort:
Sportschule des Landessportbundes Hessen e.V.
Anmeldung:
Am 18. September 2024 veranstalteten die Bildungsakademie des Landessportbundes Hessen e.V. und die Diakonie Hessen e.V. wieder mit der Unterstützung des Stiftungsfond DiaDem ihren traditionellen Fachtag zum Welt-Alzheimertag in Frankfurt. Unter dem Motto 'Demenz – Gemeinsam. Mutig. Leben.' bot die Veranstaltung neue Perspektiven zur Unterstützung und Teilhabe von Menschen mit Demenz und deren Angehörigen.
Das Motto spiegelte den antreibenden Charakter der Veranstaltung wider und ermutigte die Teilnehmenden, sich aktiv zu engagieren, um ein Bewusstsein für die Herausforderungen der Krankheit zu schaffen und gemeinsam Lösungen zu finden. Im Mittelpunkt stand die Idee, neue Zugänge zu Menschen mit Demenz zu schaffen und ihre gesellschaftliche Teilhabe zu fördern.
Musik als ein Schlüssel zur Lebensqualität – Innovative Ansätze für Menschen mit Demenz
Prof. Kai Koch, der seine Schwerpunkte u.a. in die Themenfelder Musikgeragogik, Chorpädagogik sowie Musik und Demenz setzt, startete mit seinem engagierten Vortrag „Musik könnte (noch) mehr“ in den Tag. Er zeigte anhand verschiedener Projekte (Länger fit durch Musik, Bundesinitiative Musik& Demenz, Chorformate, virtuelle Veranstaltungen, Konzerte für Menschen mit Demenz (Auf Flügeln der Musik), Musik auf Rädern, Instrumentalunterricht…) auf, wie Musik als kraftvolles und vielseitiges Werkzeug eingesetzt werden kann, um das Leben von Menschen mit Demenz in emotionaler, kognitiver und sozialer Hinsicht zu bereichern und das Wohlbefinden von Menschen mit Demenz zu steigern. Es gibt viele innovative Möglichkeiten zur Unterstützung älterer Menschen, wobei die persönliche Musikgeschichte, also die individuelle Ansprache durch musikalische Biografien, einer besonderen Bedeutung zukommt. Die Praxisbeispiele verdeutlichten, wie Musik zur Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Demenz beitragen und in unseren gesellschaftlichen Strukturen verstetigt werden kann, um ein wertvolles Gemeinschaftserleben zu ermöglichen.
Gestalten einer demenzfreundlichen Gesellschaft – Inklusion, Teilhabe und Aufklärung
Antje Koehler, Diplom-Heilpädagogin sowie Diplom-Religions- und Gemeindepädagogin, setzt sich intensiv für demenzsensible Strukturen in Gemeinden ein. Eine demenzsensible Gesellschaft braucht solidarische Nachbarschaften, „wärmende Gemeinschaften“, Förderung von Vielfalt und Lebensorte, an denen unterschiedliche Menschen gut vernetzt zusammenleben können. Sie betonte die Bedeutung einer demenzfreundlichen Gesellschaft, die auf die Bedürfnisse von Betroffenen und deren Angehörigen eingeht. Durch Schulungen und Aufklärung soll ein besseres Verständnis für die Erkrankung geschaffen und Berührungsängste abgebaut werden. Lokale Netzwerke und Gemeinschaften spielen dabei eine zentrale Rolle, um Inklusion und Teilhabe zu ermöglichen. Besonders wichtig ist ihr, Menschen mit Demenz individuell zu fördern und ihnen weiterhin sinnstiftende Erlebnisse und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Den einen Weg zu einer demenzsensiblen Gesellschaft gibt es nicht, aber Bedingungen, die inklusive Kulturen wachsen lassen und begünstigen. Es geht besonders darum, Ängste und Vorurteile, Unwissenheit und Unsicherheit abzubauen. Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen sollten nicht nur ihren Platz „zugewiesen“ bekommen, sondern als lebendiger Teil der Gemeinschaft wahrgenommen werden und stets willkommen sein.
Betonung von Respekt, Verständnis und Mitgefühl
Zum Abschluss der Veranstaltung präsentierte Hannelore Bähr eine bewegende Lesung, die die alltäglichen Herausforderungen von Demenzkranken und ihren Angehörigen in den Fokus rückte. Sowohl Abschnitte aus dem bekannten Buch von Arno Geiger "Der alte König in seinem Exil" als auch Erfahrungsberichte von weiteren betroffenen Angehörigen zeigten die berührende als auch humorvolle Realität der Erkrankung auf. Es wurde deutlich, wie wichtig Mitgefühl, Verständnis und ein respektvoller Umgang mit den Betroffenen sind.
Der Fachtag zum Welt-Alzheimertag 2024 in Frankfurt bot eine Plattform für innovative Ansätze im Umgang mit Demenz. Von musikbasierten Therapien bis hin zur Gestaltung demenzfreundlicher Gemeinschaften wurden vielfältige Wege aufgezeigt, wie wir als Gesellschaft Menschen mit Demenz besser unterstützen und integrieren können. Die Veranstaltung machte deutlich: Mit Kreativität, Empathie und gemeinschaftlichem Engagement können wir die Lebensqualität von Betroffenen und Angehörigen nachhaltig verbessern.
Die Bildungsakademie des Landessportbundes Hessen e.V. und die Diakonie Hessen veranstalten am 18. September 2024 ihren Fachtag zum Welt-Alzheimertag unter dem Motto „Demenz – Gemeinsam. Mutig. Leben.“ ein. Dieses Motto ermutigt uns alle zum Mitwirken und Handeln und schafft ein Bewusstsein dafür, dass ein Leben mit Demenz nicht isoliert oder ängstlich geführt werden muss. Lassen Sie uns gemeinsam Wege finden, Betroffene und ihre Angehörigen zu unterstützen und ihnen ein würdevolles und erfülltes Leben zu ermöglichen.
Unsere Veranstaltung zeigt verschiedene Möglichkeiten auf, um Zugänge zu Betroffenen zu finden und neue Brücken zu schaffen. Freuen Sie sich auf inspirierende Beiträge, darunter:
• Prof. Dr. Kai Koch, der durch seine musikgeragogischen Projekte aufzeigt, wie Musik das Leben von Menschen mit Demenz positiv beeinflussen kann.
• Antje Koehler, die über ihre Arbeit zur Schaffung demenzsensibler Gemeinden spricht und Impulse für eine demenzfreundliche Gesellschaft gibt.
• Hannelore Bähr, die mit einer Lesung aus Erfahrungsberichten von Demenzangehörigen das Publikum sensibilisiert und die Bedeutung von Mitgefühl und Verständnis betont
Die Teilnahme ist dank der Förderung durch den Stiftungsfonds Diadem kostenfrei möglich. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Den Flyer und die Möglcihekit zur Anmeldung finden sie unter: sport-erlebnisse.de/weltalzheimertag24 . Veranstaltungsort ist die Sportschule des Landessportbundes Hessen e.V., Otto-Fleck-Schneise 4, 60528 Frankfurt a.M.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und darauf, gemeinsam aktiv zu werden!
Bei AGIL - Aktiv geht´s immer leichter ist das Kernstück ein Bewegungskartenset mit 52 Karten inkl. eines Handbuches mit Erläuterungen. Ziel ist es interessierte Menschen zu schulen, um ein zugehendes AKtivierungsangebot für hochaltrige Menschen in ihrer Häuslichkeit durchzuführen. Durch Maßnahmen der Kurzaktivierung für Körper und Geist soll Gesundheitsförderung im Alltagsleben verankert werden. Hierbei wird auf ein bewährtes finnisches Konzept zurückgegriffen (Kunnon eväät). Menschen mit funktionellen Einschränkungen werden in ihrer häuslichen Umgebung aktiviert und motiviert, um die körperliche Beweglichkeit möglichst lange positiv zu beeinflussen.
Die Übungen können von Betreuungskräften, freiwillig Engagierten oder Angehörigen einfach und schnell angeleitet und durchgeführt werden. Die Zielgruppen sollen wöchentlich mehrmals und individuell angepasst, ohne großen Zeit- und Platzaufwand, das gesundheitsfördernde Angebot nutzen können.
Hier erhalten Sie eine Einführung in die Nutzung der Materialien, Durchführung der Kurzaktivierung, Zusammenstellen von Karte zu Bewegungsgeschickhten und den Zielen und der möglichen Umsetzung von AGIL.
AM: 02. November 2024 von 10 - 17 Uhr in Präsenz
ANMELDUNG: https://sport-erlebnisse.de/agil_praesenz
oder online am : 14. November 2024 als Schnupperkurs
ANMELDUNG: https://sport-erlebnisse.de/agil_online
Gerne weisen wir Sie auf einen Leitfaden zum Hitzeschutz in Bewegungsgruppen mit älteren Menschen hin. Dieser Leitfaden richtet sich an Bewegungsbegleiter:innen und Bewegungsmanager:innen, die Bewegungsangebote für ältere Menschen organisieren.
240701_Leitfaden_Hitzeschutz-in-Bewegungsgruppen-mit-aelteren-Menschen.pdf
Zusatzqualifikation "Bewegungsangebote für Menschen mit Demenz": moment! - motorisches und mentales Training für Menschen mit und ohne Demenz
Aufgrund der großen Nachfrage bieten wie eine weitere moment!-Qualifizierung im Herbst 2024 an:
Termine:
Modul I: 20. - 21. 09.2024
Modul II: 18. - 19.10.2024
Modul III: 29.11.2024
Seminarzeiten jeweils 09.00 - 17.00 Uhr
Ort: Sportschule des Landessportbundes Hessen in Frankfurt
Anmeldung: https://sport-erlebnisse.de/moment
Informationen und Hilfestellungen für alle, die Zeit mit älteren und hochaltrigen Menschen verbringen, An- und Zugehörige, Übungsleiter:innen, sowie Pflegende und Betreuende im Ehren- oder Hauptamt.
In drei interaktiven Fortbildungen geben wir ihnen mehr Sicherheit im Umgang mit Menschen mit Demenz. Sie erhalten grundlegende Informationen zum Krankheitsbild und Anregungen wie Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen möglichst lange in ihren vertrauten Sportvereinen und Bewegungsgruppen verbleiben können. Soziale Kontakte und Bewegung sind ein wichtiges Element, für die Lebensqualität. Sportvereine mit ihren vielfältigen Bewegungsangeboten und Betreuungsangebote spielen eine wichtige Rolle beim Erhalt der Lebensqualität.
Jede Fortbildung kann einzeln gebucht werden. Die Einheiten sind interaktiv gestaltet. Inputs durch die Referentin wechseln mit Kleingruppenaufgaben und dem Austausch in der Gesamtgruppe.
Themen und Termine:
07. Juni 2024 Thema 1: "Wenn ich mich auf mein Gedächtnis nicht mehr verlassen kann."
Einführung in das Krankheitsbild Demenz und typische Verhaltensweisen von Betroffenen. Anmeldung: https://sport-erlebnisse.de/demenz2422170
14. Juni 2024 Thema 2: „Ich gehe nicht mehr aus dem Haus!“
Umgang und Kommunikation mit Menschen mit Demenz.
Anmeldung: https://sport-erlebnisse.de/demenz2422171
21. Juni 2024 Thema 3: „Ich freue mich schon auf nächste Woche!“
Wie kann Teilhabe von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen gestärkt werden?
Anmeldung: https://sport-erlebnisse.de/demenz2422172
Dauer: jeweils 15:30 – 17:30 Uhr online via zoom
Gebühren: 35,00 EUR je Thema
Kontakt: Karen Zacharides & Anke Schleppy-Anders | projekte@sport-erlebnisse.de | Tel: 069 - 6789 - 3550
AGIL - Aktiv geht´s immer leichter | Workshops online und in Präsenz
Kurzaktivierungsmaßnahmen für Hochaltrige im häuslichen Umfeld
Schnupperkurs ONLINE via ZOOM
„AGIL - aktiv geht’s immer leichter“ hat zum Ziel, alte Menschen in ihrem häuslich vertrauten Umfeld durch eine individuelle Gesundheitsförderung zu aktivieren und zu unterstützen und ihnen damit Freude an der Bewegung und am Gespräch miteinander zu vermitteln.
Kernstück ist ein Bewegungs-Kartenset (52 Karten) inkl. Handbuch. Neben dem Erhalt der Selbständigkeit ist die Stärkung des sozialen Kontaktes durch den Hausbesuch ein zusätzlicher Effekt. Die Übungen können von freiwillig Engagierten einfach und schnell angeleitet und durchgeführt werden.
In dieser Kurzschulung erhalten Sie eine Einführung in die Nutzung der Bewegungskarten und dem Aufbau von Bewegungsaktivierungen, Hinwiesen zur Motivation und Kommunikation und den Zielen von AGIL.
Die Übungen können von Betreuungskräften, freiwillig Engagierten oder Angehörigen einfach und schnell angeleitet und durchgeführt werden. Die Zielgruppen sollen wöchentlich mehrmals und individuell angepasst, ohne großen Zeit- und Platzaufwand, das gesundheitsfördernde Angebot nutzen können.
AM: 14. März 2024 von 14 - 17 Uhr
ANMELDUNG: https://sport-erlebnisse.de/Veranstaltung/cmx65140e197026e.html
ooder in Präsenz am : 13. April 2024
ANMELDUNG: https://sport-erlebnisse.de/Veranstaltung/cmx6514129c1ab55.html
In wenigen Tagen startet die erste Qualifizierung moment! in 2024 mit 18 Teilnehmer:innen. Wir freuen uns sehr, dass wir mit dieser Qualifizierung seit über 10 Jahren das Thema Demenz in den Mittelpunkt rücken können. Bewegungsangebote für Menschen mit Demenz sind sowohl ambulant als auch stationäre eine wichtige Säule zur Aktivierung, Mobilsierung und gesellschaftlicher Teilhabe. Aufgrund der großen Nachfrage sind wir in der Planung für eine weitere Qualifizierung im Herbst 2024. Die Termine finden Sie ab März 24 auf unserer Homepage www.sport-erlebnisse.de .
Bildungsakademie des Landessportbundes Hessen e.V. und Diakonie Hessen e.V. veranstalten Fachtag zum Weltalzheimertag 2023 am 19. September in Frankfurt
„Demenz – die Welt steht Kopf“ – das diesjährige Motto des Welt-Alzheimertages und gleichzeitig Ausdruck für das Leben von Menschen mit Demenz und ihren Familien, Freunden und Kümmerern. Alltagsroutinen, das Miteinander und die Wahrnehmung der Umwelt verändern sich. All das fordert heraus und verunsichert Betroffene ebenso wie An- und Zugehörige.
Viele ziehen sich aus dem gemeinschaftlichen Leben zurück, obwohl sie dies doch gerade benötigen. Die Teilhabe in allen gesellschaftlichen Bereichen mit Geduld, Verständnis und Unterstützung zu ermöglichen, muss das Ziel sein. Wir alle können etwas tun, damit Menschen mit Demenz den Boden unter den Füßen spüren, sich aufgefangen fühlen und dabei sein können.
Kulturelle Teilhabe als Menschenrecht
Der diesjährige Schwerpunkt der Veranstaltung drehte sich um das Thema der kulturellen Teilhabe. Kultur kann über den Körper, den Verstand und über Gefühle vermittelt werden und gerade Menschen mit Demenz haben feine Fühler. Kulturelle Teilhabe und Bildung ist nicht an bestimmte Einrichtungen gebunden, sondern findet an unterschiedlichen Orten und in den verschiedensten Formen statt.
Kulturelle Angebote als Therapie auf Rezept?
Ann Katrin Adams startete den fachlichen Einstieg mit ihrem Vortrag „Von Barrieren zu Brücken - wie kulturelle Teilhabe für Menschen mit Demenz und Angehörige/Betreuende gelingen kann“. Die promovierte Gerontologin und Leiterin des Demenzbereichs im Bürgerinstitut e.V. verknüpft wissenschaftliche Erkenntnisse mit der Praxis in ihrer Arbeit mit demenziell erkrankten Menschen und ihren Angehörigen.
Kulturelle Angebote sind eine sinnvolle Beschäftigung und können als Kommunikationsmittel genutzt werden. Sie stärken den empfundenen Selbstwert, erhöhen das Wohlbefinden und die Lebensqualität. Es können vorhandene Potenziale gefördert (Ressourcenorientierung), Erinnerungen stimuliert und die Beziehung zu den Angehörigen gefördert werden.
Sichtbare und unsichtbare Barrieren gilt es abzubauen
Die flächendeckende Durchführung solcher Angebote scheitert zum Teil an sichtbaren Barrieren baulicher und konzeptioneller Art, aber auch der mangelnden Auseinandersetzung mit der Zielgruppe (Ansprache und Vertrauen). Hinzu kommen unsichtbare Barrieren, die viel schwieriger abzubauen sind wie gesellschaftliche Konventionen und unausgesprochene bekannte Regeln.
Hier sind neben der Anwendung von erprobten Konzepten (Philarmonie Essen –Konzerte für Menschen mit Demenz mit gemeinsamen Abschlusssingen oder ARTEMIS – geführte Museumsbesuch inkl. praktischer Arbeit im Städel) auch kreative und mutige neu Vorhaben anzugehen, um weitere Umsetzung für die Teilhabe zu ermöglichen.
Wünschenswert wären inklusive Angebote ohne feste Zielgruppen und natürlich die Partizipation von Menschen mit Demenz bei der Gestaltung von Angeboten. Und warum nicht kulturelle Angebote als Therapie auf Rezept ermöglichen?
Die Gute Stunde: Dialogische und digitale Kulturformate, die Interaktion und Begegnung ermöglichen
Dass kulturelle Teilhabe auch digital stattfinden kann, konnte Torsten Anstädt - Projektleiter „Die Gute Stunde“ anhand vieler toller Beispiele deutlich aufzeigen. Menschen, die aufgrund sozialer und/oder gesundheitlicher Beeinträchtigung erschwerte Bedingungen haben, erhalten durch digitale Kulturangebote eine Möglichkeit zur Begegnung und Überwindung von Einsamkeit, zur Aktivierung und Partizipation. Zudem können sie als Raum für lebenslanges Lernen und das Erfahren von Lebensfreude dienen. Kultur in digitalen Formaten (Musik, Lesungen, Museumsführungen
Improtheater…) zu den Menschen zu bringen, ist eine wunderbare ergänzende Möglichkeit die weitere Teilhabe zu ermöglichen, wenn Dabeisein und Mitmachen in Präsenz – aus welchen Gründen auch immer – nicht möglich sind.
Die Gute Stunde unterstützt dabei die Entwicklung von dialoggerechten Digital-Formaten, die Beratung in technischen Fragen, die Erstellung der Programme, das Engagement der Künstler:innen und die Vermittlung des Publikums. Unabdingbar ist dabei ein einfacher Digitaler Zugang zur Live Kultur, guter technischer Support und Schulungen auch durch Digital Lots:innen.
Die Gute Stunde hat seit 2021 mit über 60 Kulturschaffenden in 50 Veranstaltungen bereits über 1600 Senior: innen erreicht. www.dieGuteStunde.org
Initiative Demenzfreundliche Kommune - Stadt und Landkreis Gießen e.V. zeigt die Umsetzung
Marion Bathe stellte dem Plenum die Initiative Demenzfreundliche Kommune - Stadt und Landkreis Gießen e.V. (IDfK) vor. Ihr eigenes Herz hängt besonders an der Arbeit als Leiterin des Chores. Diese Initiative zeigt, wie ein vielfältiges kulturelles Angebot für Menschen mit Demenz erfolgreich durch Sensibilisierung, Vernetzung und viel Engagement erfolgreich umgesetzt werden kann und Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht werden kann.
Zu den Gästen und Teilnehmer:innen gehören Personen aus den Tagespflegen, Bewohner:innen aus Senioreneinrichtungen und Privatpersonen mit ihrem dementen Angehörigen. Die Angebote sind ein buntes Portfolie aus Besuchen von Museen, dem Staatstheater in Gießen (Orchester und Ballett), dem Botanischen Garten, dem Mathematikum oder die wöchentliche Chorprobe.
Persönliche Eindrücke gewährte uns Frau Seeger in einem Interview mit Marion Bathe über die Zeit mit ihrem verstorbenem Mann, der an Demenz erkrankt war, Ihren Umgang mit gesellschaftlichen Konventionen bei Besuchen im Museum, Spaziergängen durch die Stadt oder einem einfachen Mittagessen im Restaurant. Frau Seeger hat die Angebote des IdfK mit ihrem Mann genutzt und ist auch nach dessen Tod weiterhin mit der Initiative verbunden. https://www.demenzinitiative.de/
Um alle Teilnehmer*innen fit und aufnahmefähig zu halten, wurde der Tag durch aktive Bewegungseinheiten begleitet. Evi Lindner und Jeff Sollinger aktivierten Körper und Geist durch Bewegungschoreographien aus Koordinations- und Mobilisationsübungen und Linedance. Die schmunzelnden und wachen Gesichter zeigten, dass Bewegungspausen sinnvolle unterhaltsame Begleiter auf Fachtagen sind.
Fotos Bildnachweis:
Ann-Katrin Adams ©Klaus Ditté
Restliche Bilder: Bildungsakademie
10 Jahre moment!-Gruppe und 15 Jahre aufsuchende Seniorenberatung in der Regionalen Diakonie Main-Taunus, ev. Limesgemeinde im Schwalbacher Ostring
Anna Weckert, seit 30 Jahren mit ganz viel Herz und Engagement Übungsleiterin, leitet seit 10 Jahren die moment!-Gruppen in Schwalbach und bringt mit der Unterstützung von Monika Malke Bewegung, Spaß und Lebensfreude in den Alltag der Teilnehmer:innen.
Die Zusammenarbeit der Regionalen Diakonie Main-Taunus und der TG Schwalbach ist ein tolles Beispiel für Angebote für hochaltrige Menschen mit und ohne Demenz. Die beiden Mitarbeiter:innen A. Fügen und D. Köhler, die das Arbeitsgebiet der aufsuchenden Seniorenberatung im Auftrag des Diakonischen Werkes und der Stadt Schwalbach mit viel Empathie und Herzblut konzipiert, integriert und etabliert haben organisieren alles rund um die moment!-Gruppe (motorisches und mentales Training), damit Anna Weckert jede Woche mit ihren Senioren und Seniorinnen eine bewegte Stunde durchführen kann.
Die Jubiläumsfeier wurde begleitet durch einen bewegten Fachvortrag zum Thema „Sport als Lebensbegleiter auch im Alter“ gehalten von Heidi Gumbert und dem Referat „Ich bin doch nicht alt“ durch Pfarrer Christian Wiener.
Die beiden Clowninnen Katharina Müller und Sabine Hamann (Die Schmunzelwerkstatt) gaben der Veranstaltung einen humorvollen Rahmen und zauberten in viele Gesichter ein Lächeln.
Gewürdigt wurden die Jubilare auch durch Schwalbachs Bürgermeister A. Immisch, den Ersten Stadtrat T. Milkowitsch, den stellvertretenden Dekan S. Rexrodt und den Vorsitzenden der TG Schwalbach K. Kreyling.
Alle Fotos ©Karoline Schade-Meier, Regionalen Diakonie Main-Taunus
„Demenz – die Welt steht Kopf“
– ist das diesjährige Motto
des Welt-Alzheimertages und Ausdruck für das Leben von Menschen mit Demenz und ihren Familien, Freunden und Kümmerern. Viele ziehen sich aus dem gemeinschaftlichen Leben zurück, obwohl sie dies doch gerade benötigen. Die
Teilhabe in allen gesellschaftlichen Bereichen mit Geduld, Verständnis und Unterstützung zu ermöglichen, muss das Ziel sein.
Der diesjährige Schwerpunkt unserer Veranstaltung dreht sich um das Thema der kulturellen Teilhabe. Kultur kann über den Körper, den Verstand und über Gefühle vermittelt werden und gerade Menschen mit Demenz haben feine Fühler.
Kulturelle Teilhabe und Bildung ist nicht an bestimmte Einrichtungen gebunden, sondern findet an unterschiedlichen Orten und in den verschiedensten Formen statt.
Wie kann es gelingen, soziale und kulturelle Teilhabe für Menschen mit Demenz zu kreieren, welche kreativen Zugänge z.B. für Museumsbesuche sind vorstellbar – Ann-Katrin Adams gewährt uns hier einen Einblick.
Dass kulturelle Teilhabe auch digital stattfinden kann, wird Torsten Anstädt (Projektleiter „Die Gute Stunde“) aufzeigen.
Menschen, die aufgrund sozialer und/oder gesundheitlicher Beeinträchtigung erschwerte Bedingungen haben, erhaltendurch digitale Kulturangebote eine Möglichkeit zur Begegnung und Überwindung von Einsamkeit, zur Aktivierung und
Partizipation. Zudem können sie als Raum für lebenslanges Lernen und das Erfahren von Lebensfreude dienen.
Die Initiative Demenzfreundliche Kommune - Stadt und Landkreis Gießen e.V. (IDfK) zeigt, wie ein vielfältiges kulturelles Angebot für Menschen mit Demenz erfolgreich durch Sensibilisierung, Vernetzung und viel Engagement erfolgreich
umgesetzt werden kann.
Lassen Sie sich darüber hinaus auch von kleinen Praxiseinheiten
in Bewegung bringen.
Wir laden Sie herzlich nach Frankfurt ein!
Hier finden Sie den Flyer (360 KB).
Anmeldung: https://sport-erlebnisse.de/Veranstaltung/cmx632d7dc95f4e6.html
Bildungsakademie des Landessportbundes Hessen e.V. und Diakonie Hessen e.V. veranstalten Fachtag zum Weltalzheimertag 2022 am 20. September in Frankfurt
Alzheimer und alle weitere Demenzformen im Alltag zu bewältigen, stellt die Betroffenen und Beteiligten jeden Tag vor enorme Herausforderungen. Die Diagnose Demenz bringt für betroffene Familien große Veränderung mit sich. Sorgen, Ängste und Unsicherheiten belasten den Alltag zusätzlich. Umso wichtiger ist es, die Gesellschaft auf das Thema aufmerksam zu machen. Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen sollen erleben, dass sie trotz der Erkrankung akzeptiert werden und dazugehören. Deshalb findet jährlich im September der Weltalzheimertag statt, dieses Mal unter dem Motto: „Demenz – verbunden bleiben“. Gerne beteiligten sich die Bildungsakademie und die Diakonie Hessen wieder mit einer eigenen Veranstaltung. Ein herzlicher Dank gilt hier der DiaDem-Stiftung, die uns auch in diesem Jahr wieder finanziell unterstützt.
Den fachlichen Einstieg gestaltete der Vortrag von Cornelia Coenen-Marx (verlesen durch Dagmar Jung), der die Tragkraft von Sorgenetzen in Familie, Nachbarschaft, Quartier und Gemeinwesen in den Fokus rückte. Nur durch die Verwobenheit verschiedener Säulen wird es möglich demenziell erkrankte und pflegebedürftige Menschen gut zu umsorgen, sie in der Gemeinschaft zu halten und sie in einer Umwelt leben zu lassen, die anregt und fördert und ihnen ein ausreichendes Maß an Zuwendung gewährleistet. Eine gute Kooperation von Angehörigen, Freunden, Pflegenden und Betreuern hilft, Erinnerungen der anvertrauten Menschen zu sammeln, diese aufzufrischen, Ihnen Geborgenheit zu geben, Gewohnheiten und Rhythmen aufzubauen, die Vertrauen geben und Ängste nehmen. Die Vorstellung einer Caring Community, in der Familie, Freunde Nachbarschaft, Ehrenamtliche und professionelle Organisationen Hand in Hand arbeiten und Netzwerke bilden, die kommunale Infrastrukturen integriert, ist erstrebens- und unterstützenswert.
Im 2. Abschnitt unseres Fachtages gewährte uns Gabriel Eckhardt vom Deutschen Tischtennis-Bund einen Einblick in das Projekt „Tischtennis für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen“. Dieses Projekt zeigt eindrücklich wie von einer Demenzerkrankung betroffene Menschen mit der nötigen Unterstützung in den Sportvereinen bleiben können bzw. Sportvereine ihre Aktivitäten auch dort anbieten können, wo eingeschränkte Menschen leben. Demenzerkrankte und Angehörige spüren im freizeitorientiertem Tischtennistraining ein schönes, bestärkendes Miteinander, welches sich lohnt, immer wieder neu zu entfachen. Die Modifikation von Tischtennistraining als Bewegungsangebote für kognitiv eingeschränkte Menschen kann neben dem Training motorischer und kognitiver Fähigkeiten Erfolgserlebnisse in vielen psychosozialen Bereichen hervorbringen. Das eigene Umsetzen und Ausprobieren in der Sporthalle mit Schläger und Ball der Teilnehmenden des Fachtages mit und ohne Tischtennistisch sorgte für lachende Gesichter und zeigt die Vorfreude diese Spielformen mit den eigenen Teilnehmer:innnen und Bewohner:innen auszuprobieren.
In Verbindung stehen und bleiben ist auch über digitale Wege möglich. Christiane Kompch-Maneshkarimi, die Leiterin des Mehrgenerationenhauses Oestrich-Winkel gab eine Übersicht über dessen facettenreiche digitale Angebotspalette. Das MGH ist ein Stützpunkt des Projektes ,Digital im Alter – Di@-Lotsen‘. Die ehrenamtlich tätigen und geschulten Di@-Lots:innen begleiten ältere Mitbürger:innen niedrigschwellig und wohnortnah und ermöglichen so auch der älteren Generationen einen Zugang zur digitalen Welt mit dem Ziel die digitale Teilhabe für alle Altersgruppen voranzutreiben. Daneben ist das MGH auch „Digital-Kompass-Standort“ und ist zudem Teil eines Landesprojektes welches sich den aufsuchenden digitalen Lernmaßnahmen verschrieben hat. Menschen können so aus der Einsamkeit und Isolation geholt werden. Das digitale Medium ist als Chance zu begreifen, daher müssen auf allen Wegen Ängste und Vorbehalte abgebaut und Unterstützungsstrukturen aufgebaut werden. Das MGH bietet zudem Alten- und Pflegeeinrichtungen in Oestrich-Winkel die Einbindung in digitale Projekte an und verbindet so stationäre und offene Gesellschaftsformen.
Natürlich wurden den einzelnen Vorträgen wertvolle Bewegungspausen zwischengeschaltet. Heidi Gumbert und Dr. Corinna Spannaus aktivierten die Teilnehmenden mittels Bewegungsgeschichten und leichten Mobilisations- und Koordinationsübungen, so dass sich alle im Anschluss wieder konzentriert und motiviert dem folgenden Vortragenden zuwenden konnten.
Die gesellschaftliche Akzeptanz und Inklusion von demenziell Erkrankten steigert die Wertschätzung von Betroffenen, Angehörigen, Pflege- und Betreuungskräften sowie allen Menschen, die sich regelmäßig mit der Thematik auseinandersetzen müssen. Für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen ist es wichtig miteinander verbunden zu bleiben, um so am Leben teilhaben zu können.
Auch in diesem Jahr beteiligen sich die Bildungsakademie des Landessportbunde Hessen e.V und die Diakonie Hessen e.V. wieder mit einer Veranstaltung am Welt-Alzheimertag 2022, der in diesem Jahr unter dem Motto: „Demenz – verbunden bleiben!“ steht.
Nach Schätzungen von Alzheimer‘s Disease International sind weltweit ca. 55 Millionen Menschen von Demenz betroffen – und jedes Jahr kommen rund 7,7 Millionen Neuerkrankungen hinzu. Um auf die Bedürfnisse der Menschen mit Demenz und deren Angehörigen hinzuweisen, findet jährlich der Weltalzheimertag mit zahlreichen Veranstaltungen statt.
Wir laden sie schon jetzt ein, am 20. September 2022 an unserer Veranstaltung in der Sportschule des Landessportbundes Hessen/Frankfurt a.M. teilzunehmen.
Wir freuen uns als Hauptrednerin Frau Cornelia Coenen-Marx gewinnen zu können. Das vollständige Programm wird ab August 2022 veröffentlicht (www.sport-erlebnisse.de); eine Anmeldung ist notwendig, da die TN-Zahl begrenzt ist.
Ein weiteres Angebot startet wieder im Sozialen Netzwerk, der Bürgerhilfe in Kirchhain. Die moment!-Gruppe richtet sich an alle Menschen mit und ohne Demenz und ihre Angehörigen, die ihre Alltagsfähigkeiten stärken und ihr Wohlbefinden fördern möchten. Das ganzheitliche Bewegungsprogramm moment! steht für motorisches und mentales Training und wird von zwei zertifizierten Kursleiterinnen und Helfern begleitet. Das Bewegungsprogramm moment! das von der Diakonie Hessen und der Bildungsakademie beim Landessportbund entwickelt worden ist, vereint gymnastische Mobilitätsübungen, Kräftigungs-und Dehnelemente mit spielerischen Gedächtnisübungen und immer einer guten Portion Humor. Die Gestaltung des Angebotes richtet sich nach den Fähigkeiten der Teilnehmer*Innen und orientiert sich an konkreten Alltagshandlungen. Für die geistige und leibliche Stärkung der Kleingruppe mit max. 8-10 Teilnehmern ist gesorgt. Die Teilnahmekosten können bei einer Einstufung in die Pflegeversicherung (Entlastungsleistung) mit der Pflegekasse abgerechnet werden oder privat bezahlt werden.
Start: Donnerstag, den 18.08.2022, fortlaufend wöchentlich von 14.30 - 16.00 Uhr
Wo: Räume des Sozialen Netzwerk, Biegenstraße 7, 35274 Kirchhain
Eine Beratung und eine verbindliche Anmeldung erhalten Sie bei der Kursleiterin, Pflegefachkraft und Koordinatorin:
Antje Griesel, Tel.: 06422-8986036 oder info@soziale-netzwerk-kirchhain.de
Ein späterer Einstieg oder ein Schnupperbesuch sind nach Absprache jederzeit möglich.
In Frankfurt beginnt ab 21. April 2023 eine neue moment!-Ausbildung.
Mehr Informationen und Anmeldungshinweise auf dieser Homepage unter dem Reiter Zusatzqualifikation oder unter folgendem Link:
https://www.sport-erlebnisse.de/index.php?ID=25482
In Frankfurt beginnt ab 29. April 2022 eine neue moment!-Ausbildung.
Mehr Informationen und Anmeldungshinweise auf dieser Homepage unter dem Reiter Zusatzqualifikation oder unter folgendem Link:
https://www.sport-erlebnisse.de/index.php?ID=25211
Menschen mit Demenz haben ähnliche Bewegungsbiografien wie geistig gesunde erwachsene Menschen. Die Mobilität wird aber aufgrund der Krankheit stark durch kognitive Wechselwirkungen bedroht. Im Gegensatz zu geistig gesunden Menschen fehlt ihnen die notwendige Einsicht und der Antrieb, ein körperlich passives Dasein durch entsprechende Aktivitäten zu beleben, ihren Gesamtgesundheitszustand positiv zu beeinflussen und ein insgesamt höheres Wohlbefinden zu erzielen. Gleichzeitig mangelt es im direkten Lebensumfeld an Anreizen lokaler, etablierter Sportorganisationen.
Diesem Problem wollen wir uns mit der Qualifizierung annehmen. Interessierte aus Pflegeorganisationen und Demenzinitiativen sowie Übungsleiter/innen, die mit Menschen mit Demenz arbeiten wollen, bieten wir eine niedrig schwellige Ausbildung an, die es ihnen ermöglicht, leichte Bewegungsangebote in Sportvereinen, Kirchengemeinden, ambulanten und/oder stationären Einrichtungen abzuhalten. Die Zusatzqualifikation hat einen Umfang von 5 Ausbildungstagen mit 40 Lerneinheiten (LE), die in drei Module eingeteilt sind
In unsere Fortbildungsbroschüre 1/2022 finden Sie viele interessante Angebote, auch zur Aktivierung für Ältere und Hochaltrige mit und ohne kognitive Einschränkungen.
Alle Angebote finden Sie online unter www.sport-erlebnisse.de oder sie bestellen die Broschüre unter info@sport-erlebnisse.de.
Chor – Humor – Bewegung
Unter diesen drei Stichpunkten fand gestern in der Sportschule des Landessportbundes Hessen der diesjährige Fachtag zum Weltalzheimertag der Bildungsakademie und der Diakonie Hessen statt. Hauptredner war Prof. Dr. Johannes Pantel, Arbeitsbereich Altersmedizin der Goethe-Universität Frankfurt und Beiratsvorsitzender der DiaDem-Stifung, die auch in diesem Jahr die Veranstaltung wieder finanziell unterstützt hat.
Für humoristische Einlagen sorgte die Schmunzelwerkstatt mit Trine und Rosa. Ein gelungener Tag zum diesjährigen Motto:
Demenz – genau hinsehen!
Menschen mit Demenz: Pflegende Angehörige und Freiwillige leisten systemrelevante Arbeit
Diakonie Hessen fordert Corona-Kontaktbeschränkungen nicht zu generalisieren – Welt-Alzheimertag am 21. September
Das Gesundheits- und Pflegesystem baut in Deutschland größtenteils auf die Unterstützung durch die Familie und freiwillig engagierter Menschen auf. „Die vielfältige und phantasievolle Arbeit der vielen Angehörigen und freiwillig engagierten Menschen ist außerordentlich wichtig für die Teilhabe von Menschen mit Demenz. Sie leisten täglich systemrelevante Arbeit“, sagt Carsten Tag, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen, zum Welt-Alzheimertag am 21. September. Gemeinsam mit der Bildungsakademie des Landessportbundes e.V. weist die Diakonie Hessen dieses Jahr mit einer Plakat- und Social Media-Aktion [YB1] auf die Leistung zahlreicher Unterstützer*innen von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen hin. Zu Wort kommen Angehörige und freiwillig Engagierte, die beschreiben, was sie antreibt.
Nationale Demenzstrategie auf Landesebene umsetzen
Durch Corona sind indes zahlreiche soziale Netzwerke für die Betreuung von Menschen mit Demenz weggebrochen. Carsten Tag: „Gerade Menschen mit Demenz mit ihrem starken Bedürfnis nach unmittelbarer Nähe zeigen, wie elementar das soziale Miteinander für die Lebensqualität ist. Kontaktbeschränkungen zum Schutz vor Corona sind für sie äußerst belastend. Künftig muss es darum gehen, solche Kontaktbeschränkungen sensibel einzusetzen und nicht generell vorzunehmen“, sagt der Vorstandsvorsitzende weiter. Oft fehle noch das Verständnis für die Situation der Menschen mit Demenz. „Wir brauchen einen umfassenden Dialog – nicht nur in Corona-Zeiten. Wir sind bereit. Der Bund ist mit seiner Nationalen Demenzstrategie bereits auf einem guten Weg. Diese gilt es nun konsequent auch auf Landesebene umzusetzen. Nur gemeinsam können wir zu den nötigen Strukturen beitragen.“
Corona verändert die Arbeit mit Menschen mit Demenz
Die Diakonie Hessen unterstützt Menschen mit Demenz und ihre „Kümmerer“ auch in Zeiten von Corona. „Wir haben unsere Arbeit den veränderten Bedingungen angepasst“, sagt Gabriele Hösl-Brunner, Referentin für gemeinwesenorientierte Altenarbeit bei der Diakonie Hessen. So finde nun ein Großteil der Beratung von Angehörigen telefonisch statt. Selbst der Postweg wird ausgiebig genutzt. „Diakonische Mitarbeitende, Angehörige und Engagierte sind oft kreativ an die Kontaktpflege gegangen, haben Balkongespräche geführt und sich im Freien getroffen. Bei Menschen mit Demenz führt aber jede Veränderung im Alltag zu Stress und wirkt sich erheblich auf die gesamte Betreuungs- und Pflegesituation sowie auf die Krankheitsentwicklung aus. Auch in Corona-Zeiten muss es daher das Ziel sein, diesen Alltag möglichst unangetastet zu lassen“, sagt Hösl-Brunner.
Gemeinsam für Menschen mit Demenz
Die Diakonie Hessen und die Bildungsakademie des Landessportbundes e.V. entwickeln seit 10 Jahren gemeinsame Bewegungsangebote. Damit sollen mit Hilfe freiwillig Engagierter wohnortnah besondere Formen der Aktivierung körperlicher und mentaler Fähigkeiten für hochaltrige Menschen und Menschen mit Demenz in einem lebendigen Miteinander angeboten werden.
Gezielt an Menschen mit Demenz richtet sich das gemeinsame Bewegungsprojekt „moment!“. „moment!“ steht für motorisches und mentales Training. Auch pflegebedürftige und alte Menschen profitieren von „moment!“. (Mehr Infos zum Bewegungs-Projekt „moment!)
Das Modellprojekt „AGIL“ bietet ehrenamtlich Engagierten, Übungsleitern und Akteuren aus Sport und Bewegung, Aktiven aus Kirchen- und Moscheegemeinden, Betreuungskräften, Angehörigen und allen Interessierten eine kostenlose Fortbildung zur gezielten individuellen Bewegungsförderung von hochaltrigen Menschen in deren Zuhause. Mit Maßnahmen der Kurzaktivierung für Körper und Geist soll Gesundheitsförderung im Alltagsleben von Menschen mit und ohne Demenz verankert werden. (Mehr Infos zum Modellprojekt „AGIL“)
Durch Kooperation diakonischer Einrichtungen mit Kunst und Kultur, Sportvereinen und Museen werden auch weitere Kräfte in der Gesellschaft angeregt, Menschen mit Demenz in ihren Aktivitäten mit einzubeziehen und deren Selbsthilfekräfte zu stärken. Gefördert werden viele dieser innovativen Projekte durch die Diakoniestiftung DiaDem.
Weitere Informationen gibt es auf unserer Themenseite zu Alzheimer und Demenz
HINTERGRUND
Diakonie Hessen – Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege
Die Diakonie Hessen ist Mitglieder- und Trägerverband für das evangelische Sozial- und Gesundheitswesen auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW). 2013 aus der Fusion der beiden Diakonischen Werke von EKKW und EKHN hervorgegangen ist die Diakonie Hessen als Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen, Rheinland-Pfalz und im thüringischen Schmalkalden tätig. Als Träger diakonischer Arbeit beschäftigt die Diakonie Hessen beschäftigt in den Landesgeschäftsstellen in Frankfurt und Kassel, im Evangelischen Fröbelseminar, in den Evangelischen Freiwilligendiensten sowie in 17 regionalen Diakonischen Werken in Hessen und Nassau 1.698* Mitarbeitende. Dazu kommen 664* Freiwillige, die sich in einem Sozialen Jahr oder Bundesfreiwilligendienst einbringen.
Als Mitgliederverband gehören der Diakonie Hessen zurzeit 446 Rechtsträger an. Dabei handelt es sich um 366 Vereine, Stiftungen und gemeinnützige Gesellschaften sowie die 31 Dekanate der EKHN, 20 Kirchenkreise der EKKW und 29 kirchliche Zweckverbände. Insgesamt bietet die Diakonie Hessen so etwa 1.490 Angebote für die Pflege, Betreuung und Beratung sowie für die Aus-, Fort- und Weiterbildung in den Bereichen der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, in der Alten- und Krankenhilfe, Behinderten-, Eingliederungs- und Suchthilfe, Migrations- und Flüchtlingsberatung sowie in der Beratung von Menschen in besonderen sozialen Situationen an. Die Diakonie Hessen und ihre Mitglieder beschäftigen zusammen rund 42.000 Mitarbeitende und erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2018 einen Gesamtumsatz von knapp zwei Milliarden Euro. *Stand Oktober 2019
[YB1]Link zum Plakat
In Frankfurt beginnt ab 5. März 2021 eine neue moment!-Ausbildung.
Mehr Informationen und Anmeldungshinweise auf dieser Homepage unter dem Reiter Zusatzqualifikation oder unter folgendem Link:
https://www.sport-erlebnisse.de/index.php?ID=24829
Neue Fortbildungsangebote für das 2. Halbjahr 2020
In unserem Fortbildungsflyer finden Sie viele interessante Angebote, auch zur Aktivierung für Ältere und Hochaltrige mit und ohne kognitive Einschränkungen.
Viel Spaß beim Stöbern mit einem Klick auf das Foto öffnet sich der Flyer als pdf!
Das Modellprojekt „AGIL“ (Aktiv geht’s immer leichter) von Diakonie Hessen und Bildungsakademie des Landessportbundes befindet sich im dritten Projektjahr. AGIL bietet ehrenamtlich Engagierten, Übungsleitern und Akteuren aus Sport und Bewegung, Aktiven aus Kirchen- und Moscheegemeinden, Betreuungskräften, Angehörigen und allen Interessierten eine kostenlose Fortbildung zur gezielten individuellen Bewegungsförderung von hochaltrigen Menschen.
„Wir dürfen die zunehmende Zahl pflegebedürftiger alter Menschen nicht einfach nur hinnehmen und den Pflegenotstand beklagen. Pflegebedürftigkeit im hohen Alter können wir durch Bewegungsförderung verhindern oder zumindest mindern“, so Vorstand Dr. Harald Clausen beim Start des Kooperationsprojekts „AGIL“.
Im Alter von 80 Jahren und mehr nehmen die gesundheitlichen Einschränkungen von Männern und Frauen meist deutlich zu. Gleichzeitig sind über 80-Jährige die Altersgruppe in der Bevölkerung mit der höchsten Zuwachsrate. Viele hochaltrige Menschen leben sozial zurückgezogen, meist unfreiwillig und sind in ihrer Mobilität eingeschränkt. Hier setzt AGIL an.
In Hessen ist das Projekt in zwei Landkreisen mit hohem Altersanteil - dem Odenwaldkreis und dem Vogelsbergkreis - gestartet. Zusätzlich sind Stadt und Landkreis Offenbach durch die regionale Diakonie mit einbezogen.Seit 2019 finden in den drei Regionen Schulungen für Freiwillig Engagierte, aber auch Familienangehörige statt. Sie sollen im Anschluss interessierte hochaltrige Menschen regelmäßig besuchen und sukzessive an 52 Übungen – für jede Woche des Jahres eine – heranführen.
Das Projekt wird für drei Jahre vom Hessischen Sozialministerium und den Pflegekassen in Hessen gefördert. AGIL knüpft an das erfolgreiche Bewegungsprogramm „moment!“, ( moment-hessen.de) an, eine Bewegungsförderung für Menschen mit und ohne Demenz.
Das AGIL-Konzept basiert auf den positiven Erfahrungen des Age Instituts in Helsinki. Kunnon eväät, was so viel heißt wie „Gesundheit gehört zum guten Leben“, setzt auf gezielte individuelle Bewegungsförderung von hochaltrigen Menschen in deren Zuhause und macht in Finnland landesweit Schule.
Das Modellprojekt AGIL bietet ehrenamtlich Engagierten, Übungsleitern und Akteuren aus Sport und Bewegung, Aktiven aus Kirchen- und Moscheegemeinden, Betreuungskräften, Angehörigen und allen Interessierten eine kostenlose Fortbildung zur gezielten individuellen Bewegungsförderung von hochaltrigen Menschen in deren Zuhause. Hochaltrige Menschen, d. h. Menschen, die über 80 Jahre alt sind, gehören gegenwärtig zur am stärksten wachsenden Altersgruppe in Deutschland. Durch Maßnahmen der Kurzaktivierung für Körper und Geist soll Gesundheitsförderung im Alltagsleben verankert werden. Hierzu wurden Übungskarten und ein Handbuch mit Erläuterungen entwickelt. Die Übungen können von Betreuungskräften, freiwillig Engagierten oder Angehörigen einfach und schnell angeleitet und durchgeführt werden. Die kostenfreie eintägige bzw. 1,5-tägige Qualifizierungsmaßnahme wird in jeder Region zweimal pro Jahr angeboten.
Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich der Informationsflyer:
Seit 1994 finden am 21. September in aller Welt vielfältige Aktivitäten statt, um die Öffentlichkeit auf die Situation der Alzheimer-Kranken und ihrer Angehörigen aufmerksam zu machen. Weltweit sind etwa 35 Millionen Menschen von Demenzerkrankungen betroffen, zwei Drittel davon in Entwicklungsländern. Auch die Bildungsakademie des Landessportbundes Hessen veranstaltet alljährlich in Kooperation mit der Diakonie Hessen hierzu eine Fachtagung. In diesem Jahr steht die Veranstaltung unter dem Motto "Demenz. Einander offen begegnen."
Wir freuen uns riesig über einen 3. Platz bei der Vergabe des Hessischen Elisabethpreises. Bei der Preisverleihung 2018 stand das Thema „Lebensqualität von Menschen mit Demenz“ im Mittelpunkt. Die Liga Hessen vergibt den Preis in Kooperation mit der Hessischen Landesregierung und LOTTO Hessen.
https://www.youtube.com/watch?time_continue=17&v=ML_QYvGVtxc
3. Preis (2.500 Euro): „moment! Motorisches und mentales Training“ / Bildungsakademie des Landessportbundes Hessen, Frankfurt
Bei diesem Projekt wird seit 2010 eine demenzspezifische Qualifizierung für Experten aus den Bereichen Sport und Bewegung sowie Pflegekräfte geboten, die den so Ausgebildeten ein motorisches und mentales Training für und mit Menschen mit Demenz ermöglicht. Die Ausgebildeten erfahren einen dreistufigen, modular aufeinander aufbauenden Qualifizierungsprozess. Dabei werden sie in wichtigen Themen wie Kräftigung, Sturzprophylaxe, Bewegungsübungen im Sitzen, etc. geschult. Das anschließende Gruppenangebot für Betroffene kann ambulant oder innerhalb stationärer Einrichtungen erfolgen und wird von der Diakonie z.B. durch die Bereitstellung von Koffern mit notwendigen Übungs-Utensilien zusätzlich unterstützt.
13. April 2018 in Frankfurt
Die häufigste Form der Demenzerkrankung ist die vom Typ Alzheimer. Diese Erkrankung erzeugt Angst und Hilflosigkeit auf Seiten der Betroffenen genauso wie bei Angehörigen und professionellen Helferinnen und Helfern. Von Menschen mit Demenz wird die Welt um sie herum als undurchschaubar und nicht mehr durch sie steuerbar empfunden. Es kommt deshalb im alltäglichen Umgang immer wieder zu Problemen in Form von Abwehrverhalten, Aggression oder depressivem Rückzug. Ein einfühlsamer Umgang mit den Betroffenen ist von größter Bedeutung, dadurch können Krisen und Konfrontationen vermieden oder gemildert werden.
In diesem Seminar geht es darum die Erkrankung und die Betroffenen besser zu verstehen, um daraus eigene Handlungsstrategien für den pflegerischen Alltag zu entwickeln.
Seminarinhalte
• Informationen über die Erkrankung
• Die Phasen der Demenz
• Erleben und Bedürfnisse der Betroffenen
• Positive Personenarbeit
• Validationsansatz
• Türöffnendes Verhalten und Türschließendes Verhalten
• Problemlösungsansatz
Referentin: Karin Stöcker
http://www.sport-erlebnisse.de/index.php?ID=23777
In Frankfurt beginnt ab 25. Juni 2018 eine neue moment!-Ausbildung. Es gibt noch einige freie Plätze.
Mehr Informationen und Anmeldungshinweise unter www.sport-erlebnisse.de/index.php
23. Februar 2018 in Frankfurt (Sportschule lsbh)
Im Verein spielt die Musik. Die guten Erfahrungen, die wir mit der bundesweiten Initiative „Wir tanzen wieder!“- Tanzen für Menschen mit und ohne Demenz in Tanzschulen in den letzten 10 Jahren gemacht haben, haben mich dazu bewogen einen weiteren Schritt zu gehen. Durch das neue Angebot „Wir tanzen wieder!“ im Verein sollen für die Seniorinnen und Senioren in Sportvereinen ein Tanzangebot geschaffen werden, das Freude an Bewegung, Musik und Geselligkeit vermittelt, Kontakte schafft und Menschen mit und ohne Demenz die Möglichkeit gibt im Verein weiterhin aktiv und beweglich zu bleiben oder den Verein für sich zu entdecken.
Der Tagesworkshop möchte Mut machen, freies Denken und Handeln im Umgang mit Menschen mit und ohne Demenz in moment-Gruppen umzusetzen. Motivation und Humor sind dabei unverzichtbar um eine schöne Zeit miteinander zu erleben.
Es geht darum Menschen für die tänzerische Bewegung zu begeistern. Es geht ums Tanzen und nicht ums Tanzen lernen. Tanz-moment möchte ihnen Sicherheit geben, ihre Gruppenangebote mit neuen Elementen zu bereichern und ihren eigenen Stil zu stärken.
Es sind noch Plätze frei!
Referent: Stefan Kleinstück
Frankfurt, 28.11.2017
Wenn das Erinnerungsvermögen nachlässt, ist die Verunsicherung groß. Neben medizinischen Fragen steht auch die Bewältigung des Alltags an. Betroffenen und ihren Angehörigen bietet eine neue Online-Datenbank übersichtliche Orientierung über wohnortnahe Unterstützungsangebote. Mit einer hessenweiten Fachtagung in Frankfurt wurde der Demenzatlas Hessen eröffnet.
„In Hessen sind derzeit über 100.000 Männer und Frauen an einer Form von Demenz erkrankt. Betroffen sind auch ihre Partner und Familien, die für sie sorgen. Mit dem Demenzatlas Hessen möchten wir hessenweit Transparenz über bestehende Versorgungsstrukturen für Demenzerkrankte und ihre Angehörigen herstellen. Darüber hinaus werden in einzelnen Regionen Möglichkeiten einer wirksamen Vernetzung zur Verbesserung der Versorgungssituation erprobt“, betonte der Hessische Minister für Soziales und Integration, Stefan Grüttner, in Wiesbaden.
Das vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration sowie von den Pflegekassen finanzierte Modellprojekt Demenzatlas Hessen hat aktuell landesweit etwa 1.000 Angebote unter www.demenzatlas-hessen.de zusammengetragen. Hier finden Betroffene und Angehörige Hilfen und erste Antworten auf ihre drängenden Fragen: Ist das nachlassende Gedächtnis der Beginn einer Demenz? Wie lange werde ich noch allein zurechtkommen? Werde ich meinen Partner zu Hause pflegen können? Kann ich gleichzeitig für meine Eltern sorgen und arbeiten gehen?
Die Datenbank wird weiter ergänzt und ausgebaut, Anbieter können ihr Unterstützungsangebot hier registrieren. Außerdem sollen in einzelnen Regionen Möglichkeiten einer wirksamen Vernetzung zur Verbesserung der Versorgungssituation erprobt werden.
Zum Auftakt des Online-Angebots am 28. November 2017 luden die Projektpartner das Hessische Ministerium für Soziales und Integration, der Hessische Städtetag und der Hessische Landkreistag und die Pflegekassen gemeinsam mit den Projektträgern PRO INKLUSIO gGmbH und Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e.V. zu einer hessenweiten Fachtagung beim Landessportbund in Frankfurt am Main ein.
Boilerplate
Der Demenzatlas Hessen wird seit dem 01.04.2016 bis zum 31.03.2021 als Modellprojekt vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration sowie von den Pflegekassen nach §45 c SGB XI gefördert. Durchgeführt wird das Projekt von PRO INKLUSIO – Gemeinnützige Gesellschaft für soziale und berufliche Teilhabe mbH; die wissenschaftliche Begleitung übernimmt die Forschungsstelle des Bildungswerks der Hessischen Wirtschaft e.V. Weitere Infos unter www.demenzatlas-hessen.de.
Fachtagung am 04. Oktober 2017 in Kooperation mit der Diakonie Hessen
Gesundheit ist das, was Menschen sich ab dem mittleren Lebensalter bei entsprechenden Umfragen an erster Stelle für ihre Zukunft wünschen. Mit dem fortschreitenden Alter erhält dieser Wunsch noch größere Bedeutung, weil Gesundheit nicht mehr selbstverständlich ist. Allerdings ist das Wissen, dass es auch im hohen Alter und bei vorhandener Pflegebedürftigkeit möglich ist, die körperliche und geistige Fitness positiv zu beeinflussen und zu verbessern, noch nicht ausreichend verbreitet.
Genauso fehlen vielerorts Anreize und Angebote, die im nahen Wohnumfeld alter Menschen ihre individuelle Gesundheitsförderung unterstützen und zusätzlich gemeinschaftsfördernd wirken können.
Der vom HSMI geförderte Fachtag „Pflegebedürftigkeit vorbeugen - mehr Bewegung bis ins hohe Alter“ am 04.10.17 in Frankfurt wird nicht nur Reserven vorhandener Altenhilfestrukturen und Finanzierungsmöglichkeiten aufzeigen sondern auch praktische Beispiele vorstellen, die unterschiedliche Lebenswelten des Alters repräsentieren werden.
Nach einem Impulsvortrag durch Herrn Franz Müntefering, Vorsitzender der BAGSO (Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen), ist ein Fachvortrag zum Thema Gesundheits- und Mobilitätserhalt im Alter durch Prof. Dr. Lutz Vogt vorgesehen.Aus der Praxis werden verschiedene hessische Bewegungskonzepte vorgestellt. Die Gesamtmoderation der Tagung übernimmt Rainer Schmidt.
Weitere Informationen und die Möglichkeit zum Anmelden finden Sie hier:
www.sport-erlebnisse.de/index.php?ID=23824
Die Bildungsakademie hat im Rahmen der Veranstaltung "Bewegung für alle" am 23. Mai 2017 in Mainz ihr moment! Konzept vorgestellt.
Der Wert von körperlicher Aktivität ist unbestritten: Bewegung hält fit, fördert das Wohlbefinden und bringt das Gehirn auf Trab. Das gilt auch für Menschen, die an Demenz erkrankt sind. Damit Menschen mit Demenz von Sport- und Bewegungsangeboten profitieren können, müssen diese aber auf die speziellen Bedürfnisse der Zielgruppe zugeschnitten sein. Darauf machte die Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfe des von der Landesregierung eingerichteten Landesgremiums Demenz Rheinland-Pfalz mit einem Fachtag in Mainz aufmerksam.
Unter dem Motto „Bewegung für alle!“ wiesen die Initiatoren, zu denen auch die Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG) gehörte, darauf hin, dass Sport- und Bewegungsangebote nicht nur die Gesundheit von Menschen mit Demenz fördern, sondern auch ihre gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen.
„Teilhabe ist ein Grundrecht, das für alle Menschen gilt – egal, welchen sozialen, kulturellen oder gesundheitlichen Hintergrund sie haben. Gerade für Menschen mit Demenz, die häufig von Rückzug und Vereinsamung bedroht sind, ist es wichtig, dabei zu sein und an sozialen Aktivitäten teilnehmen zu können“, betonte Dr. Christiane Liesenfeld vom Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie, das die Veranstaltung im Rahmen der Demenzstrategie Rheinland-Pfalz förderte. Bewegungsangebote für Menschen mit Demenz seien ein Ansatz für mehr gesellschaftliche Teilhabe. Der Fachtag zeige, mit welchen Maßnahmen dies gelingen könne.
Hier erhalten Sie einen kurzen Einblick in die Veranstaltung: swrmediathek.de/player.htm
Angehörige, die einen Menschen mit Demenz begleiten und noch am Anfang dieses Weges stehen, haben viele Fragen. Sie sind auf der Suche nach Informationen über das Krankheitsbild, den Umgang und die Kommunikation mit den Erkrankten und die Gestaltung des gemeinsamen Alltags.
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft hat dazu einen E-Learning-Kurs Demenz entwickelt, in dem die wichtigsten Informationen leicht verständlich zusammengestellt sind und je nach Bedarf online abgerufen werden können.
Der E-Learning-Kurs ist ein Projekt der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e. V. Selbsthilfe Demenz gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Der Demenz Support Stuttgart hat in Kooperation mit dem Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart eine Broschüre zu Demenz in leichter Sprache entwickelt. Die Broschüre enthält grundlegende Informationen zu Demenz die mit Bildern im Comic-Stil begleitet werden. Entwickelt wurde die Broschüre um Menschen mit Lernschwierigkeiten oder einer geistigen Behinderung, die im Alltag oder berufsumfeld Menschen mit Demenz begegnen, Informationen zu Demenz und den Veränderung demenziell Erkrankten zu Verfügung zu stellen. 5.000 gedruckte Exemplare sind bereits an die Trägerverbände der Behindertenhilfe verteilt worden.
Eine digitale Version der Broschüre kann an dieser Stelle heruntergeladen werden.
Im Rahmen der Abschlusskonferenz des Projektes "VIEL BEWEGT" Sport, Bewegung und Demenz in Frankfurt wurden auch wieder die Sieger des diesjährigen Preises "Gute Praxis 2015" geehrt.
Auch das Projekt "moment!“, das gemeinsam von der Bildungsakademie des Landessportbundes Hessen und der Diakonie Hessen getragen wird, war unter den Siegern. Das Besondere an dem Projekt: Auf Landesebene haben sich zwei Partner aus sehr unterschiedlichen und in der Regel voneinander getrennten gesellschaftlichen Bereichen zusammengetan.
„Gemeinsam haben sie ein überzeugendes Konzept ausgearbeitet, das vor Ort von interessierten Akteuren den jeweils konkreten Umständen und Ressourcen entsprechend angepasst und verwirklicht wird. Statt auf ein Patentrezept setzt ‚moment!‘ auf die positive ansteckende Wirkung einer guten Idee und Vorgehensweise und das je besondere Gestaltungsvermögen der Organisationen und Personen vor Ort“, lobte Dr. Gabriele Kreutzner von Demenz Support das Projekt.
„Das ‚moment!‘-Projekt bietet ein anregendes Beispiel für die gewünschte Verknüpfung von Sport, Bewegung und Demenz beziehungsweise der Bereiche Sport und Soziales und leistet auf diese Weise einen wichtigen Beitrag zur Teilhabe von Menschen mit Demenz“, hob Peter Wißmann, Geschäftsführer der Demenz Support Stuttgart gGmbH den Vorbildcharakter des Projektes hervor.
27.11.2015
Die Bildungsakademie hat sich mit ihrer Zusatzqualifikation „moment! Bewegungsangebote für Menschen mit Demenz“ bei der diesjährigen Vergabe des Sozialpreises „innovatio“ beworben und ist mit 2000,- Euro prämiert worden.
Für den Sozialpreis „innovatio 2015“ haben sich insgesamt 160 Projekte aus ganz Deutschland beworben. Die Jury – bestehend aus Persönlichkeiten aus der Wohlfahrtspflege – hat unter Leitung der Chefredaktion von „chrismon – das evangelische Magazin“ die Projekte ausgewählt.
Der »innovatio« wird alle zwei Jahre verliehen, gestiftet von den Versicherern im Raum der Kirchen, Bruderhilfe – Pax – Familienfürsorge, und gefördert durch chrismon: Das evangelische Magazin. Schirmherren sind die Präsidenten des Deutschen Caritasverbandes und der Diakonie Deutschland. .
Vor fünf Jahren hat die Bildungsakademie in Kooperation mit der Diakonie Hessen die Zusatzqualifikation „moment!“ ins Leben gerufen. „moment!“ bedeutet: „Motorisches und mentales Training für Menschen mit Demenz“ und richtet sich an Mitarbeiter/innen aus der Pflege und Übungsleiter/innen aus Sportvereinen, die mit demenziell veränderten Menschen arbeiten möchten, mit dem Ziel, wohnortnahe Bewegungsgruppen entstehen zu lassen.
Die Zusatzqualifikation „moment!“ ist fester Bestandteil des Angebots der Bildungsakademie.
Das Hessische Ministerium für Soziales und Integration hat das Projekt moment!, entwickelt von der Diakonie Hessen und der Bildungsakademie des Landessportbundes Hessen, heute (10.11.2014) mit dem Hessischen Gesundheitspreis in der Kategorie „Gesund Altern“ ausgezeichnet. Im Beisein von Staatsminister Stefan Grüttner wurde die Ehrung im Hessischen Landtag vorgenommen.
„Drohende Pflegebedürftigkeit im hohen Alter lässt sich durch Bewegungsförderung vermeiden oder zumindest hinauszögern. Diese Erkenntnis aus der Präventionsforschung wollen wir noch stärker praktisch umsetzen als bisher, dazu arbeiten unsere Engagierten aus Diakonie-Einrichtungen und den lokalen Sportvereinen zusammen. Es ist eine Herausforderung für uns, gerade alte Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen anzusprechen und zu ermuntern, unsere neu entstehenden Bewegungsangebote zu nutzen. Dort finden sie neben den positiven Effekten für Körper und Geist auch Spaß am Miteinander in einer Gruppe und damit ein wirksames Mittel gegen Einsamkeitsgefühle im Alter“, so Horst Rühl, Theologischer Vorstand der Diakonie Hessen. Gemeinsam mit Sabine Roth, der Geschäftsführerin der Bildungsakademie des Landessportbundes Hessen nahm Rühl die Ehrung entgegen.
„Stellvertretend für alle Engagierten nehmen Frau Roth und ich diesen Preis entgegen. Wir sehen darin eine Motivation, noch mehr alte Menschen mit und ohne Demenz in Bewegung zu bringen und die lokalen moment!-Gruppen und - Initiativen zu beflügeln. Danken will ich an dieser Stelle auch der Bildungsakademie des Landessportbundes für die tolle und konstruktive Zusammenarbeit in den letzten Jahren, die maßgeblich zum Erfolg des Projektes beigetragen hat“, so Rühl abschließend.
Stichwort: Hessischer Gesundheitspreis
Das Hessische Ministerium für Soziales und Integration will durch den Wettbewerb gesundheitsförderliche Lebenswelten stärken, innovative Ideen der Öffentlichkeit vorstellen und den Austausch von Erfahrungen fördern. Er wird dieses Jahr zum dritten Mal vergeben.
Ausgezeichnet werden Beispiele guter Praxis in den Kategorien „Gesund Aufwachsen“, „Gesund Bleiben mitten im Leben“ und „Gesund Altern“.
Die Stärkung von Gesundheitsförderung und Prävention ist ein Beitrag zur Steigerung der individuellen Gesundheit und Lebensqualität des Einzelnen, sowie zum Erhalt der Leistungsfähigkeit einer alternden Gesellschaft.
Innovative Projekte leisten einen wichtigen Beitrag, indem sie den Menschen helfen, Wege zum gesunden Leben und zur Verbesserung ihrer Lebensqualität aufzuzeigen. Dies betrifft Menschen in allen Altersphasen. Der Hessische Gesundheitspreis will diese guten Projekte und Initiativen öffentlich ehren und zur Nachahmung und Qualitätsentwicklung in diesem Feld anregen.
Der Animationsfilm „Alzheimer: Eine dreidimensionale Entdeckungsreise“ nimmt den Betrachter mit auf eine Reise ins menschliche Gehirn. Der Film zeigt in leicht verständlichen Bildern, welche Veränderungen die Alzheimer-Krankheit im Gehirn hervorruft und wie sie sich ausbreitet.
Produziert wurde der sechseinhalb Minuten lange Film von der gemeinnützigen Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) gemeinsam mit ihren europäischen Partnerorganisationen „Internationale Stichting Alzheimer Onderzoek“ (ISAO) aus den Niederlanden und „Ligue Européenne Contre La Maladie d’Alzheimer“ (LECMA) aus Frankreich.